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Erinnern, wofür es keine Worte gibt - Dokumentationsabend der Auschwitzfahrt 2023 der Q2

Vom ersten bis zum sechsten Februar 2023 fand nach zweijähriger, coronabedingter Pause die Fahrt der Jahrgangsstufe Q2 nach Auschwitz statt. Diese Fahrt hat bereits eine langjährige Tradition und bleibt vielen Schülerinnen und Schülern, so Dilara Yildirim aus der Q2 „ewig in Erinnerung“.

Am Dokumentationsabend der diesjährigen Ausschwitzfahrt am 08.03.2023 präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Q2 zahlreichen interessierten Besucherinnen und Besuchern ihre Eindrücke und berichteten von ihren Erfahrungen. Viele intensive Erlebnisse wurden für diesen Abend von den beteiligten Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Frau Kröselberg, ihrer Geschichtslehrerin und Organisatorin der Fahrt, aufbereitet.  Auch die Zeitzeugin Frau Eva Weyl, die morgens bereits einen Vortrag vor der Jahrgangsstufe 9 gehalten hatte, der Bürgermeister Herr Dr. Dominik Pichler und weitere Vertreter der Stadt waren anwesend. 

 

 Nach der einleitenden Darbietung des besinnlichen vierhändigen Klavierstücks „Interstellar“ von Hans Zimmer durch Ben Tissen und Leonard Bollen, rezitierte Frau Kröselberg die „Todesfuge“ von Paul Celan. Im Anschluss begrüßte Frau Diehr die Anwesenden und hob die besondere Relevanz der Auschwitzfahrt, die seit 2012 ein fester Bestandteil der Geschichtskurse der Q2 des KvGGs ist, hervor. Als Vertreterin der Teilnehmenden an der Fahrt stellte Dilara Yildirim den Ablauf des Abends dar und erläuterte die Hintergründe der einzelnen Präsentationen. Bewegend und emotional war die im Anschluss folgende Darbietung des Stückes „Theme from Schindler’s List“ von John Williams durch Leonard Bollen am Klavier. Abgerundet wurde die feierliche Einführung in den Abend durch Mafita Kaulichs A-Capella-Interpretation des Friedensliedes „Sag mir, wo die Blumen sind“ von Pete Seeger.

 

Im Folgenden konnten die Gäste  in vier Räumen verschiedene Eindrücke der Fahrt gewinnen und erleben.

 

In einem Ausstellungsraum wurden die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler, die während der Reflexionsrunden der einzelnen Tage der Fahrt entstanden, dargeboten. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ausgewählte Fotos, Gedichte und Selbstgemaltes. Darüber hinaus konnten die Besucherinnen und Besucher Ausschnitte eines Reisetagebuches lesen.

 

In einem weiteren  Raum wurde ein Film gezeigt, in dem die Schülerinnen und Schüler durch das Stammlager gehen. Der Film wurde durch den Dialog „Mutter und Tochter“ von Elie Wiesel am Holocaust Mahnmal in Birkenau , verlesen von zwei Schülerinnen, im Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt, abgerundet.

 

Im dritten Raum konnten die Besucherinnen und Besucher Interviews mit Teilnehmenden sehen, in denen die vorherigen Erwartungen an die Fahrt und anschließende Eindrücke geschildert wurden. 

 

Ein besonderer Höhepunkt  war der Rundgang  durch Auschwitz und Auschwitz Birkenau mit VR-Brillen. Dieser fand im vierten Raum statt. Die Besucherinnen und Besucher des Abends hatten die Möglichkeit durch die virtuelle Realität, die während der Fahrt mit einer 360° Kamera vor Ort gefilmt wurde, das Stammlager Auschwitz und  Auschwitz Birkenau persönlich nachzuvollziehen und zu erleben.

 

Judith Wolters aus der Q2 sagte: „Für uns war der Abend sehr wichtig um unsere Erfahrungen zu teilen und dafür zu sorgen, dass die Erinnerung  an das Verbrechen weitergetragen wird und sich nicht wiederholt.  Durch die VR- Brillen hatten die Menschen das Gefühl anwesend zu sein.“ Nele Wengenroth ergänzte: „Das Schicksal der Opfer liegt in weiter Ferne. Viele Menschen denken vielleicht, dass es sich das nicht mehr wiederholen könne. Das ist nicht aber nicht der Fall. Wir wollen dazu beitragen, dass sich so etwas nie mehr wiederholt.“ „Schülerinnen und Schüler der Schule sollen angeregt werden, nach Auschwitz zu fahren Man kann es gar nicht in Worte fassen. Durch die VR-Brillen bekommt einen krassen Eindruck, aber man muss es selbst erleben“, so Jasmin Berger aus der Q2.

Die Besucherinnen und Besucher waren zutiefst beeindruckt: „Es war sehr lehrreich. Man konnte die Fahrt gut nachvollziehen, alles wurde dokumentiert, man fühlte sich fast, als sei man dabei gewesen.“

 

Wir danken Frau Kröselberg und den Schülerinnen und Schülern der Q2 für die Organisation und Durchführung dieses sehr eindrucksvollen und berührenden Abends! 

 

Katrin Boland,

10.03.2023