Die Klasse 6c ging jetzt mit ihrem Klassen- und Kunstlehrer Herrn Wans für ein vierstündiges Kunstprojekt zur Ausstellung "Die Gärten der Welt" von Heiner Geisbe. Schon bevor wir zum Kevelaerer Museum gingen, hatten wir uns in gemeinsamen Kunstunterrichtsstunden ausführlich mit Heiner Geisbes wichtigsten Ölbildern der Ausstellung beschäftigt.
Im Museum entdeckten wir Schüler die Bilder wieder, die wir im Unterricht untersucht hatten. Wir bekamen ein Arbeitsblatt mit Fragen zur Ausstellung und zu verschiedenen Bildern, die wir zunächst schriftlich beantworteten. Schnell fanden wir heraus, dass der Maler höchstwahrscheinlich sehr naturverbunden ist und ihn vor allem Pflanzen verschiedenster Art faszinieren. Eine Auffälligkeit dieser Werke war die "Bild-im-Bild-Methode". Hierbei handelt es sich um einen gemalten Hintergrund (oft naturgetreu und etwas verschwommen oder gegenstandslos wie ein Muster), auf dem ein kleineres Bild mit einem Objekt (in Heiner Geisbes Fall meist eine Pflanze), in recht ähnlichen Farbtönen sehr realistisch gemalt und hineingesetzt wird.
Im Kunstunterricht mit Herrn Wans hatten wir in Zeichnungen zum Thema "dreidimensionale Darstellung einfacher Objekte" Bunt- und Bleistift kombiniert. Dies eignete sich sehr gut als Voraussetzung für den Unterricht im Museum, denn als wichtigste Aufgabe sollten wir einen kleinen Ausschnitt (ca. 10 x 15 cm) eines auswählbaren Gemäldes mit Bunt- und Bleistift möglichst exakt kopieren. Auf einem Arbeitsblatt waren schon Ausschnitte aus vier Bildern in ganz blassem Schwarz-Weiß vorgegeben. Die Hauptaufgabe war zwar am zeitaufwendigsten, jedoch war der Vergleich der vielen Kopien in der Klasse sehr interessant und verblüffend. Obwohl es sich hier um Kopien handelte, waren die Zeichnungen der jeweils selben Bildgruppe ziemlich verschieden.
Im Anschluss hatte Herr Wans ein Treffen mit Herrn Geisbe arrangiert. Er kam extra zum Museum, um uns Fragen zu beantworten und mit der Klasse ins Gespräch zu kommen. Er war ziemlich überrascht, als er die vielen gezeichneten Ausschnitte aus seinen eigenen Gemälden sah. Bei einigen musste er sogar erst einmal überlegen, um welches Bild es sich handelte. Immerhin waren insgesamt 51 seiner Werke ausgestellt. Zu guter Letzt folgte eine Fragerunde an Herrn Geisbe. Spätestens als er der Klasse über seine Studien und sogar über sein Familienleben erzählte, merkten die Schüler, dass es kein Zuckerschlecken ist, ein Künstler zu sein. Trotzdem war er sich sicher, dass er sich auch ein zweites Mal für den Künstlerberuf entscheiden würde. Als Dankeschön für die vielen Informationen und die geopferte Zeit überreichten die beiden Klassensprecher Heiner Geisbe eine Flasche Wein und einen Frühstücksgutschein für seine Familie.
Wissenswertes über Heiner Geisbe:
Er wurde im Jahre 1958 in Münster geboren, wuchs aber in Ahlen auf. Mit 21 Jahren fing er an, an der Kunstakademie Düsseldorf/Münster zu studieren. Das Studium dauerte 7 Jahre. 1983 war er Mitglied einer Ateliergemeinschaft und gehörte auch 18 Jahre lang dazu. 1994 hielt er sich für einige Zeit in Polen auf und besaß auch ein Atelier in Czestochowa. Herrn Geisbes erste Ausstellungen fanden ab 1980 statt. Seitdem hat er in vielen Galerien und Museen in Europa ausgestellt. Heute lebt er mit seiner Familie in Straelen.
Die Ausstellung "Die Gärten der Welt" ist noch bis zum 30. Juni im Niederrheinischen Museum Kevelaer zu sehen.
21.06.2009
Cora Litwinski, Klasse 6c
Kardinal-von-Galen-Gymnasium, Jahnstr. 20, 47623 Kevelaer, Tel.: 0 28 32/ 93 37 0,
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